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Dieses Thema hat 7 Antworten
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 Mahindra Talk
Ungarnfreund Offline

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Beiträge: 773

12.05.2006 12:48
Reisebeschreibung... Zitat · Antworten
Hallo,

ich werde mal mit der Reisebeschreibung anfangen, aber ich muß sie noch überarbeiten!

Gruß

Michael

Ungarnfreund Offline

Mitglied

Beiträge: 773

12.05.2006 12:50
Reisebeschreibung... Zitat · Antworten
Mittwoch, d. 29. März 2006 – Urlaubstag 1 – 1

Der Mahindra Double Cab war „neu“ und unsere erste Urlaubsfahrt mit dem „Auto“ sollte von zu Hause in Bad Schwartau nach Hause in Szeged gehen – wo ich eine Ferienwohnung (mein kompletter Zeitwohnsitz, man weis ja nicht, was in Deutschland passiert) habe.

Szeged liegt im südöstlichen Zipfel Ungarns, so 13 km vom Balkan (Serbien) und 50 km von (Osteuropa) Rumänien entfernt. Genau da, wo man im Krieg mit Serbien nachts die Bomben fallen gehört hat, wo ich auf einem Weinfest Serben kennen gelernt habe, die sich bedankt haben, das die Nato eingegriffen hat (echt! Ohne Scheiß!). Wer genaueres über die Stadt erfahren möchte soll hier nachsehen : http://de.wikipedia.org/wiki/Szeged

Der Mahindra Double Cab ist ein indischer Lizenzbau des Jeeps mit einem „französischen“ Dieselmotor, wie der Name sagt, sogar mit Doppelkabine und Ladefläche, also ein waschechter indischer LKW, so gebaut, das man ihn auf dem Schlachtfeld reparieren kann. Leider ist er mit seinen 1,8 t Gewicht, einem cw-Wert eines kleinen Einfamilienhauses und den 73 PS aus dem 2,5 l Saug-Diesel-Motor, den ich spaßeshalber auch Baumaschinenmotor nenne, nicht sehr schnell.

Früher bin ich nach einigen schlechten Erfahrungen mit der Polizei auf der kurzen „Oststrecke“ Lübeck-Berlin-Dresden-Prag-Brün-Bratislava-Budapest-Szeged“ (ca 1.300 km) immer die Weststrecke über Passau, Linz und Wien gefahren (ca. 1.700 km). Das aber entweder mit meinem Opel Kadett Cabrio 1,6 i automatik, den ich jetzt angefangen habe zu restaurieren, meinem Alfa Spider 2.0 Serie IV bzw. meinem guten alten BMW 525 tds, denn ich in 7 Jahren „auf 600.000 km“ gebracht habe.

Aber mit dem Mahi muß ich wegen der geringen Reisegeschwindigkeit von 100 – 110 km/h halt die kurzen „Alternativstrecken“ fahren. Deswegen haben wir schon lange vorher die Atlanten gewälzt und sind auf die Idee gekommen, die alte Reichsautobahn Berlin-Breslau zu fahren, dann nach Kattowitz und Krakau, da zu übernachten und uns die hohe Tatra anzusehen, das ist das kleinst Hochgebirge in Europa und im „alten Europa“ (das ist ein alter Begriff aus der Zeit des Heiligen Römischen Reiches, das alte Europa war schon lange zivilisiert und das neue erst „seit kurzer Zeit“) kaum bekannt. Dann sollte es durch „Oberungarn“, auch „Slowakisches Paradies“ genannt, nach Ungarn gehen. Zurück hatten wir die Strecke Szeged-Budapest-Bratislava-Brün-Prag-Dresden-Berlin-Lübeck geplant. Natürlich wollte ich auch noch nach Rumänien, ein alter Traum von mir. Also ein reines Abenteuer!

Csilla, typisch Frau, hat natürlich schon vorher eine günstige Pension in Krakau ausfindig gemacht und gebucht. Was ist aber, wenn wir während der Fahrt liegen bleiben? Oder einfach kräftemäßig nicht mehr fahren können?

Den Mahi, das Warzenschwein Paula, habe ich das Wochenende vor dem Urlaub versucht, laut Schmierplan von http://www.eske.at , abzuschmieren. Da sich Paula aber von den üblichen Mahi´s unterscheidet und ich nicht weis wie, war ich mir unsicher, ob ich es richtig gemacht habe und nichts übersehen habe, z.B. die Schmiernippel für die Antriebswellen waren einfach nicht zu finden, wie ich heute weis, weil es sie nicht gibt. Dazu kommt, daß das Gehäuse für den Thermostat etwas undicht war, trotz meiner Versuche, das Leck abzudichten, so das ich ab und zu Kühlflüssigkeit nachfüllen mußte. Auch quietschte der Keilriemen zur Wasserpumpe ungefähr 4 Sekunden lang, dann 7 Sekunden nicht, dann wieder 4 Sekunden, dann 7 Sekunden nicht usw. Mahi Doc hatte mir schon Tips gegeben, wie ich den Keilriemen spannen kann, aber trotzdem war immer nur 7 Sekunden Ruhe. Sollte ich mir etwas dabei denken? Und der Flexschlauch zum AGR-Ventiel war auch kaputt, so das bei warmen Motor es richtig gebrummt hat, als wäre der Auspuff kaputt. Auch mußte ich kurz vor der Fahrt eine Leckölleitung austauschen, da mein Mahi auf 100 km 10 l Diesel für sich gebraucht hat und 10 l der Autobahn geschenkt hat. Aber einen Werkstattermin bei meiner Werkstatt in Ungarn, die auf VW-Käfer spezialisiert ist, hatte ich schon.

Also mußte sich Paula weidwund bis nach Szeged schleppen, ob sie wollte oder nicht. Zur Sicherheit hatte ich natürlich schon die Ersatzteilfrage geklärt, falls wir hängen bleiben und der ADAC uns helfen muß. Natürlich habe ich teilweise die Telefonnummern der Auslandsvertretungen des ADAC im Handy gespeichert, kein Thema. Aber mit Gottvertrauen geht so etwas!

Ungarnfreund Offline

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Beiträge: 773

12.05.2006 12:51
Reisebeschreibung... Zitat · Antworten
Aber solche Aktionen habe ich schon öfters gemacht, denn ich bin bis jetzt die Strecke Deutschland-Ungarn schon ca. 74 mal gefahren. Ich bin schon mit kaputten Anlasser und der 2-Schlüssellösung – einen für das Zündschloß und einen für die Tür – nach Ungarn direkt in die Werkstatt gefahren, nur das mein Vater mit Nachbarn den BMW tds anschieben mußte, oder so mit Fliessen überladen, so das ich nur 80-100 km/h fahren konnte. Aber die I-Ausstattung hatte ich auch schon öfters, ich meine die Istambul-Ausführung, also Schrank auf dem Auto oder 8 Stühle im Auto. Mein persönlicher km-Rekord für ein verlängertes Wochenende in Szeged liegt bei 4.000 km – in 6 Stunden von Lübeck nach Passau und weiter nach Ungarn. Das ist der übliche Wahnsinn.

Da wir schon ab Freitag, dem 31. März, Urlaub hatten, haben wir schon Donnerstag abends gepackt, damit wir gleich am Freitag zeitig los können.

Es hat auch alles, also Gepäck, Werkzeug, Ersatzteile und wir, reingepaßt. Komisch ist nur, das die Autos immer, aber wirklich immer, zu klein sind, selbst so ein LKW. Muß ich das verstehen?

Pedro Offline

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Beiträge: 300

12.05.2006 13:10
Reisebeschreibung... Zitat · Antworten
Weiter, weiter so, ich sags ja du hast eine Begabung zum schreiben.

Ungarnfreund Offline

Mitglied

Beiträge: 773

19.05.2006 23:53
Reisebeschreibung... Zitat · Antworten
Mittwoch, d. 29. März 2006 – Urlaubstag 1

Das ist also der spannende Tag der Abreise. Die Meerschweinchen hatten wir bei einer Klassenkammeradin von Csilla untergebracht, der Mahi war gepackt, die Heizung im Haus runter gedreht, die 4 Handys (2 * deutsche Karten und 2 * ungarische Karten) aufgeladen und somit konnte es nach dem Frühstück uns auf die großen Reise begeben, es ging ja „nur“ 1500 km nach Szeged und nicht über die Bosporus-Brücke „ins wilde Kurdistan“, was natürlich auch eine Reise wert wäre.

Also noch einmal tanken, den Luftdruck kontrolliern, ebenso den Öl- und Kühlmittelstand, man weis ja nie, Vorsicht ist die Mutter der indischen Porzellankiste.

Und bevor ich losfahre, muß immer der Reisepaß und Ausweis auf seine Gültigkeit und Vorhandensein geprüft werden. Ich habe, weil ich es nicht gemacht habe, Weihnachten 1999 auf der Autobahn verbracht, den ganzen 24.12.1999. Das ist aber eine andere Geschichte, es ist halt blöd, wenn man von Ungarn nach Deutschland zurück muß, um sich einen neuen provisorischen Reisepaß ausstellen zu lassen. Soll ich mehr sagen?

Dann ging es endlich los, mein Heimweh nach meinem geliebten Szeged war schon unheimlich stark und schmerzhaft, ich war Oktober 2005 das letzte mal da!! Wie konnte ich es so lange aushalten?

Wir sind Richtung Hamburg gefahren, zuerst mit so 80 km/h, denn ein Motor muß immer mit aller Vorsicht warm gefahren werden, Orgien, besonders die Drehzahlorgien im kalten Zustand, sind ja nicht so das wahre für ein Auto, nur halten sich die meisten nicht daran, aber ich ja!

So ab Reinfeld war der Motor warm und wir konnten ein gemütliches Brummen hören, wenn, ja, wenn nicht ständig das Quietschen für 4 Sekunden aller 7 Sekunden wäre, von dem Gerader des Getriebes ganz zu schweigen. Das gute Blaupunkt-Autoradio aus meinem alten BMW, der jetzt im Libanon verweilt, hatten wir zwar mit, aber da ich noch keine Zeit hatte, die Lautsprecher einzubauen und mich um die „Beschaltung“ zu kümmern, hat Csilla halt alte ungarische Volksweisen von sich gegeben.

So muß es sein, reisen wie 1940 und nicht rasen!

Und so ging es die A1 entlang, dann Richtung Berlin an meiner alten Stammdisko „New Elephant“ in Trittau vorbei, wieder auf die Autobahn Richtung Berlin. Fragt mich nicht, wie die heißt, ich fahre immer nach der Himmelsrichtung.

Da wir keine Lust hatten, einen Umweg über den Berliner Ring zu fahren, sind wir bei Berlin Richtung Potsdam von der Autobahn abgefahren und quer durch das schöne Potsdam geeilt. Da haben wir natürlich auch getankt. Potsdam ist eine der wenigen Städte in „den 1990 der Bundesrepublik Deutschland beigetretenen Gebieten“, die ich traumhaft schön finde, wo ich es mir auch vorstellen könnte, zu wohnen, außer im Stern natürlich. Insider wissen, was ich meine. Aber irgendwann sind wir dann wieder auf die Autobahn Richtung Breslau. Die Grenze haben wir gegen 14.30 Uhr erreicht. Die Autobahn war auch soweit ok, ebenso unsere Stimmung.

Dann begannen für mich die Probleme. Wo muß ich mich einordnen?

Ok, mit Csilla als Ungarin war es früher, als Ungarn noch nicht in der EU war, schwieriger, denn sie hätte sich bei „Nicht-Eu-Bürger“ einordnen müssen und ich bei „EU-Bürger“. Und das mit einem Auto! Oder hätten wir zweimal über die Grenze fahren sollen? Und 3 mal schwitzen, weil wir natürlich immer etwas geschmuggelt haben?


Jetzt habe ich aber das Problem, ob ich mich bei „PKW“ einordnen muß oder bei den LKW´s. Ein richtiger LKW ist es ja nicht, mit seinen 2,81 t zulässigem Gesamtgewicht. Aber ein PKW ist es auch nicht. Paula, das Wazenschwein, ist halt ein „Sonstiges“. Einen Arbeitskollegen, der auch ein (VW-)Pickup fährt, haben die mal an der Grenze zu den Tschechen von einer Grenzstelle zur anderen und zurück geschickt, hoffentlich passiert das uns nicht einmal.

Aber es gab keine Probleme, dieses mal jedenfalls nicht, was mich bei meinem Glück echt wundert. So etwas nehme ich sonst immer gern mit, damit es etwas zu lachen und erzählen gibt.

Dann ging es weiter auf der alten Reichsautobahn, aber auf der „original Reichsautobahn“!



Das hat mich schon stark an die „DDR“ erinnert, an meiner Jugend in der „Deutschen Dackel Rennbahn“, wo ich im August 1989 mit Ausreiseantrag raus konnte, aber mein Visum nach Ungarn hatte ich damals schon, wer denkst sich dabei böses?

Aber es wurde schlimmer, schlimmer geht´s nimmer!

Dann tauchten die ersten Fußgänger und Radfahrer auf, aber nicht nur vereinzelt. In Deutschland wäre dann der Verkehrsfunk eine Dauersendung mit Werbeunterbrechung!

Ungarnfreund Offline

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Beiträge: 773

19.05.2006 23:56
Reisebeschreibung... Zitat · Antworten
Aber dann, dann kam der erste Kreisverkehr auf der Autobahn. Da hat ein „neue“ Straße die Autobahn gekreuzt und es wurde nicht etwa eine Brücke gebaut, nein, sondern ein Kreisverkehr, aber nicht aus Beton, nein, das wäre zu einfach und ungefährlich, sondern mit „Katzenköpfe“, wie früher in den alten Städten.

Nun ja, andere Länder, andere Sitten, damit kann und muß ich leben. Das ist artgerechte Haltung für den Mahi. Was machen aber die „normalen Leute“ mit ihren „normalen Autos“?

Witzig wurde es etwas später...

Da stand auf einmal mitten auf der Autobahn eine Ampel!

Nun ja, es ist halt so, nur wie sieht es einige km weiter östlich aus? Geht es die gesamte Strecke so? Wann kommt das erste Pferdefuhrwerk?

Ein Arbeitskollege hat erzählt, er würde in Polen immer Landstraßen fahren, die wären in einem sehr guten Zustand. Aber mit dem Mahi hinter einem Pferdefuhrwerk im ersten Gang fahren? Oder sogar im „Schildkrötengang“?

Aber das können wir ja einmal später testen.

Auch gab es viele Tramper, besonders Soldaten die nach Hause wollten, die mir schrecklich leid taten, wo sie da im Regen mit dem Daumen nach oben standen. Aber leider war das Auto auf den Rücksitzen vollgeladen, da wir noch keine Plane hatten.

Aber ab Breslau wurde die Autobahn besser, so wie im „alten Europa“ und damit tierisch langweilig. Und somit konnte der Mahi km um km fressen. Es gab auch keine unerwartete Ausfälle, so wie ich es erwartet hatte, nur das gemütliche Brummen des alten Saug-Diesels, das 4-Sekunden-Quitschen im 7-Sekunden-Takt und das unangenehme Auspuffgeräusch aus dem Flexschlauch am AGR-Ventil war zu hören. Also ganz vertrauenserweckend, so wie ich mir ein Auto vorstelle.

Irgendwann hatten wir tierischen Hunger, unsere Brötchen aus Deutschland hatten wir aufgegessen, mein Blutfettspiegel ist gegen null (!!) gesunken, der Kaffee aus der Thermoskanne war langsam ungenießbar geworden. Also sind wir von der Autobahn runter und haben ein Restaurant gesucht und gefunden. Leider hatten wir keine „polnische Währung“ mit (Bekommt man immer noch für eine DM ein Pfund Zlotie?) und fragten uns, ob wir auch mit Euro bezahlen können, aber der Wirt meinte, das es kein Problem wäre. Das Restaurant selber wäre für ein „Ostalgie-Museum“ gut geeignet gewesen. Schöne Blümchen-Tapete an der Wand, wie es meine Eltern 1978 im Wohnzimmer hatten, die Köchin in einer alten Kittelschürze saß kaffeeschlürfend auch an einem Tisch und hat sich eine Serie im Fernseher angesehen, der in einer Ecke in dem Restaurant stand. Aber es gab Coca-Cola und keine Vita-Cola, wie in meiner „DDR“-Zeit (sieh http://de.wikipedia.org/wiki/Vita-Cola ), das war doch ok. Also war das Restaurant ein Erlebnis für sich. Das Essen war einfach, genießbar, günstig und wir sind satt geworden. Einen Magen wie ein deutsches Panzerschiff haben wir jedenfalls nicht gebraucht, aber über Geschmack läst sich streiten, wobei ich zugeben muß, das ich von den ungarischen Kochkünsten von Csilla eh verwöhnt bin. Das Polen nicht Italien, Österreich oder Ungarn ist, war doch klar, oder?

Dann ging es weiter auf der Autobahn Richtung Krakau, vorbei an Auschwitz, Kattowitz (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Kattowitz ) nach Krakau (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Krakau ).

Die Pension, wo wir vorher ein Zimmer gebucht haben, haben wir nach einigen Suchen gefunden, Der Mann hat sofort sein Garage für unser Auto geräumt und er wollte wissen, was das für ein Auto ist. O-Ton „Jeep, Jeep?“.

Das Zimmer war soweit ok, das Bad auch, wir waren müde und sind nach dem duschen ins Bett gefallen.

Aber dann kam es dick!

Der Mahi stand unter Generalverdacht!

Csilla hatte ein Buch mit eingepackt und wollte noch etwas lesen, aber das Buch war dreckig!

O-Ton: „Immer wenn Du dich dem Auto näherst (!) bist du dreckig und deine Hände fettig, jetzt ist sogar das Gepäck mit Fett voll! Das ist doch ein sch**ß Auto“.

Oh je, aber wie sich, Gott sei Dank, heraus gestellt hat, war es Kaffee, der aus der Thermoskanne getropft war und kein Schmierfett und ich konnte den Buchrücken reinigen. Da hatte ich noch einmal Glück gehabt.

Im polnischen Fernsehen kam noch eine Sendung über das Einrichten einer Wohnung, besser Apartments. Die Sendung war einfach grauenhaft. Wie mögen solche Sendungen aus Deutschland auf die Italiener wirken?

Und somit ging unser erster Urlaubstag zuende.

Ungarnfreund Offline

Mitglied

Beiträge: 773

21.06.2006 17:45
Reisebeschreibung... Zitat · Antworten
Donnerstag, d. 30. März 2006 – Urlaubstag 2

Das ist also Polen am morgen – bei dem ersten Blick aus dem Fenster der Pension sieht man viel grau, eintöniges grau. Aber das ist unwichtig – duschen, essen, Kaffee, bezahlen und weiter geht es in die Slovakai zur „hohen Tatra“. So war unser Plan. Der Kaffee war trinkbar, natürlich war es kein Espresso, das Frühstück war auch ok., der Mahindra DC auch noch vorhanden, also war alles im grünen Bereich. Der „Wirt“ hat uns auf englisch darauf aufmerksam gemacht, wenn wir noch die Innenstadt besichtigen möchten, sollten wir lieber den bewachten Parkplatz bei der Burg nehmen. Und tatsächlich, der „Parkplatzwächter“ hat immer unser Auto im Blick behalten.

Das erste, was mir besonders aufgefallen ist, war ein Kreuz, das an die Kriegsverbrechen von Katyn (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Katyn), also der Ermordung von 14.552 Polen durch den NKWD, erinnert hat.

Die Innenstadt hat eine ganz andere Atmosphäre als die Städte in Ungarn, irgendwie fehlt da die südländische Leichtlebigkeit, aber trotzdem schön.

Da der Papst gerade ein Jahr tot war, waren überall Bilder vom Papst zu sehen, es standen Trauben von Menschen davor...

Selbst eine Armeekapelle hat in der Innenstadt aufgespielt, nur der Bus, mit dem sie angereist sind, sah etwas abenteuerlich aus.

Nun ja, nach der Besichtigung der Innenstadt und der Burg beschlossen wir, endlich weiter Richtung Süden zu fahren. Krakau war schön, aber es ist keine Stadt, die wir unbedingt wieder besichtigen möchten, wie z.B. Potsdam, Wien, Rom, Barcelona, Straubing etc.

Das nächste mal würde ich lieber in Breslau übernachten.

Wir sind zum Auto haben dann die Straße Richtung Slovakai gesucht. Leider hat es angefangen zu regnen, die Straßen waren schon arg ausgefahren, aber das hat Paula nichts ausgemacht, nur wird dann das Fahren echt zur Arbeit!

Nach und nach wurde die Gegend ländlicher, angenehmer, aber nicht unbedingt arm.

Da Urlaub zu machen, ist bestimmt auch hoch interessant!
Langsam näherten wir uns den ersten stärkeren Ausläufern des Gebirges und hier machte sich die mangelnde Leistung des Motors bemerkbar, aber Gott sei Dank, es gab noch langsamere LKW´s, so das ich nicht dem Stau voran gefahren bin. Jeglicher Überhohlversuch verbot sich natürlich!

Die Straßenverhältnisse waren auch teilweise sehr schlecht, da ist die Straße so oft geflickt worden, das die Originalstraße nur noch rudimentär vorhanden war.

Langsam war auch die hohe Tatra zu sehen, dieses Gebirge ist einfach bezaubernd anzusehen, wie ein Wunder. Warum ist das Gebirge im „alten Europa“ so unbekannt, selbst in der Bibliothek waren kaum Bücher darüber zu finden. Und über die Geschichte stand da auch kaum etwas, die Begründung dafür stand auch in einem Reiseführer. Leider wäre die Geschichte in alten Kirchenbüchern aufgeschrieben und diese kann kein Mensch mehr lesen, weil diese in ungarisch abgefaßt wären. Soll ich mir da etwas denken?

Dann erreichten wir auch die Slovakische Grenze. Die Grenzstation war richtig einsam und verlassen. Die Slovakai gehört zwar auch wie Polen und Ungarn zur EU, ist aber noch nicht dem Schengener Abkommen begetreten. Also mußten wir unsere Reisepässe vorzeigen. Und dann hat die nette Dame angefangen zu tippen. Und dann wollte sie wissen, was für ein Auto fahren. Die Frage war „Jeep?“ Und wir mußten lachen und haben gesagt, „nein, India Jeep Mahindra“. In ihrem Gesicht war ein deutliches Fragezeichen zu sehen. Also haben die Beamten ihren Häuschen verlassen und sich zum „Jeep“ begeben. Natürlich sind sie kopfschütelnd zurück gegangen und haben dann in Ihren Computer etwas getippt. Aber wenn es die nette Dame glücklich macht, soll es mir egal sein.

Die Landschaft wurde immer schöner, einfach ein Traum.

Hier könnte man bestimmt auch einen schönen Urlaub verbringen!

Aber hier war es echt kälter, es muß so um die 0 Grad gewesen sein, die Bäche waren echt groß und reißend! Leider durfte ich diese Brücke nicht zum fotografieren betreten, ich frage mich nur warum!

Die Gegend ist echt ein Traum!

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