Am Donnerstag 07.05.09 ist´s so weit: mein Indy zieht um!!!
Packe grade eine Unmenge Klamotten - ist doch richtig, dass ein Mahindra locker 1.ooo Kg Zuladung verträgt, oder? Von Büchern über Nachttopf bis Steh-mich-rümchen kommt alles rein. Desterhalben hab ich das "grosse" Verdeck so umgebaut, dass wir Vorne offen sitzen und Hinten, sollte es doch mal schütten, die Plüngen trocken bleiben. War sogar ganz einfach: den Bügel an den die Türschlösser festgehen versetzen, Verdeck "normal" aufziehen, zwischen dem dünnen Bügel und Ü-Bügel wieder nach Hinten führen, mit ein paar Spanngurten fixieren = fäddisch! Na, und das meiste wird trotzdem in Alu-Kisten verstaut. Und für Vorne gibt´s zur Not ja auch das Kleine.
Dann geht´s über Landstrasse in die Ardeche. Navi sagt so reine Fahrzeit 24 Std.... uffff... über Bab/Autoroute sollen es nur 14 Std. sein? Mal sehen, wie weit meine "Leiden"-schaft geht?
Neue Adresse ist dann: F 07460 St.Sauveur de Cruzieres / Chateau - denn Indy bleibt dann in Fronkraische und bekommt auch ne franz. Nummer. Da wird er einfach artgerechter genutzt - Oliven-Ernte, Bäume rücken, max 6 Touries offen durch die Gegend fahren etc...
Könnt Ihr Euch auch ansehen unter http://www.templerburg.com - da die Gegend für´s Geländefahren nahezu ideal ist, sieht man sich ja vielleicht mal?!? Der Quitschegelbe mit der Russfahne, das bin dann ich...
Frage/n:
- hat jemand von Euch Erfahrung mit Indy´s in Frankreich? Irgendwelche Zulassungshürden, die wir hier nicht kennen /erahnen können? - und Doc: wenn ich was brauche, schickst Du´s mir auch nach Frankreich? Zahle dann auch im voraus ... :-)))
Zitat von Micha EBXAm Donnerstag 07.05.09 ist´s so weit: mein Indy zieht um!!!
Frage/n:
- hat jemand von Euch Erfahrung mit Indy´s in Frankreich? Irgendwelche Zulassungshürden, die wir hier nicht kennen /erahnen können?
Hallo Micha,
zu deiner Frage:
Ich wohne seit 27 Jahren in Frankreich/Elsass.
Angefangen habe ich mit einem Suzuki LJ80, den ich damals schon hier in Deutschland gekauft hatte. Im Jahre 1982 zogen wir um nach Frankreich. In Frankreich gab es damals ein Gesetz, dass ein KFZ, das bei einem Umzug aus einem anderen EU-Land eingeführt wird, auch in Fr. angemeldet werden darf. Keine Ahnung, ob es das heute noch gibt. Also frohen Mutes wollte ich ihn dort um/anmelden. Um es kurz zu machen, der Vorgang dauerte 2,5 Jahre. Immer wieder irgendwelche Formulare, Bescheinigungen, dass der Suzuki, die Scheinwerfer, die Rückspiegel, die Rücklichter, usw. der EU Norm entsprechen. Also reine Hinhaltetaktik. Die wollen, dass man ein franz. Fahrzeug kauft. Schließlich war es dann, auch mit Hilfe eines dortigen Franzosen, soweit: Er war zugelassen! Nur war er dann mit ca. 220 000 km so weit runtergekommen, dass er verschrottet werden musste.
Dann hatte ich die Idee mir einen Mahi zuzulegen. In Frankreich habe ich ihn in der Ausführung, wie ich ihn haben wollte, nicht bekommen. Also in De gekauft, ein Zoll Kennzeichen geholt, mit dem man 3 Monate auch in Fr. fahren konnte. Drei Monate dachte ich, sollten reichen ihn anzumelden, zumal ja seither schon einige Jahre vergangen waren und die EU weiter fortgeschritten war. Aber war wohl nix, das Gleiche wieder. Immer wieder Bescheinigungen von Mahindra DE und Fr/Paris. Mehr als einmal habe ich gehört: Wenn es Ihnen zu langsam geht, kaufen sie sich ein franz. Fahrzeug. Ich muss aber dazu sagen, dass es hauptsächlich an dem dortigen Chef der Zulassungsstelle lag. Nach 9, in Worten neun Monaten war es dann soweit, Zulassung bekommen.
Ich kann dir auf Grund meiner Erfahrung sagen, suche dir dort eine KFZ-Firma, besser eine Firma, die OffRoad Fahrzeuge verkauft und bitte sie, das für dich zu erledigen. Wird aber nicht leicht sein, eine zu finden, die das macht. Als Privat-Mensch hat man da schlechte Karten, es sei denn, es hat sich da etwas grundlegend geändert. Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg, vielleicht ist ja auch dort der europäische Gedanke endlich angekommen.
Aber, Du wirst es nicht fassen: 20 Km weiter gibt´s ne Mahindra-Niederlassung!!! Irre !!! Und die sind sehr nett, ganz begeistert von meinem Oldie, und die wollen helfen!
Na, bin ja mal gespannt, wie das wird?!?!
Auffer Bahn hat er als 1tes seinen Auspuff wechgeschmissen? Na, frei nach meinem Motto "mir fah´n fah´n ... abba nich auffe Autobahn" musste das Unterfangen ja auch geahndet werden! Hatte mich wg Wetter entschieden, in D Bahn zu fahren und dann ab Grenze Landstrasse. Habbich dann sein lassen und bin mit 110 (neiiin, micht Km/h ... DB!!!) gen Burch gedonnert. Wurde von ein paar Moppeds überholt, die doch tatsächlich lauter waren? Im Dorf hat er schon seinen Namen wech: le traktor de la tour. Die sagen hier Turm und nicht Burg, sieht ja auch fast so aus wie´n Turm. ALLE grüssen freundlich und freu´n sich sichtlich! Denken wahrscheinlich: die spinnen, die Deutschen ... lach ...
Dani und Fabian fehlen noch. Die hatten Pech in Paris. Hatten geplant, ihren ersten Hochzeitstag dort zu verbringen, dann in Ruhe Fabi´s Opa und Oma in Orleans zu besuchen. Heute, am Samstag wollten sie dann zu uns auf die Burg zu stossen.
Aaaber, ihr Auto wurde aufgebrochen. In der Tiefgarage ihres Hotels in Paris. Es wurde zwar nix geklaut, aber ärgerlich ist´s trotzdem. Dadurch verzögert sich nun alles. Anzeige, Reparatur …
Deutsch/Französische Verständigung ist so eine Sache, wenn man zwar das Land liebt, aber die Sprache nicht richtig beherrscht …
Helmut und ich sind mit dem zum Bersten vollgepackten Indy schon am Donnerstag losgefahren. Rico fand auch noch ein kleines Plätzchen hinter den Sitzen, zwischen Bücherkisten und Hausrat. Fast luxuriös - erst kurz vor Ende der Fahrt rutscht er auf seinem kleinen Pöter rum und will nicht mehr.
Wir haben in Rastatt übernachtet. Am Altrhein. Kleiner Gasthof aus den 70gern - ganz OK, muss aber nicht wiederholt werden.
Am Morgen wache ich auf … vom Regen auf dem Hoteldach??? Son Schiet! Indy steht völlig offen im Hof und ist inzwischen wohl wenigstens sauber. Man(n) muss die Dinge ja positiv betrachten!
Ich also runter, im strömenden Regen, zerre die Türen zwischen den Bücherkisten raus und montiere sie. Das „kleine Schwarze“, also das Bikini-Top, wird über die Vordersitze gespannt … und schon hört es auf zu gallern!
Die Sonne kommt durch. Na, jetzt soll es auch noch eine Zeit regnen, sonst war die Mühe ja umsonst. Na gut, sie war umsonst …
Sind dann mit kaputtem Auspuff entgegen unserem ursprünglichen Plan, drei Tage gemütlich über Landstrassen zu pöddeln, über die Autobahn durchgebrummt.
Der Auspuff kündigte sich eigentlich schon kurz nach der Abfahrt an. In manchen Drehzahlbereichen fing er erst an zu brummen, dann zu grollen, dann kam der Donner.
Indy ist einfach toll … aaaber so toll wie er ist, so wenig ist er für die BAB gemacht. Eigentlich rappelt sich da immer Irgendwas los.
In einem Baumarkt erstehe ich Auspuffkitt und flicke notdürftig. Dummer Weis´ hat er aber an 2 Stellen Löcher? Und an die 2te komm ich so nicht ran. OK, dann fahren wir also spochtlich weiter …
Bei rund 80 bis 90 gab´s je nach Last immer einen Bereich, der noch am wenigsten donnerte. Auf der Landstrasse wäre der Beriech eher selten gewesen oder nie gegangen, aber auf der Bahn. Und so waren wir dann schon Freitagabend auf der Burg.
Toller Empfang! Ursula und Arno haben uns ein feudales Mahl bereitet. Die ganze Burg war mit Teelichtern, Kerzen und Laternen erhellt. In der Luft die Ahnung einer Räucherkerze. Haben bis Mitternacht dagesessen, gequatscht, gegessen, gequatscht. Eine Freundin der Beiden kam noch zu Besuch. Eine Schweizer Tibeterin mit perfekten Deutschkenntnissen. Und für den nächsten Tag wurde Lucien, der Burgherr angekündigt. Bunt!
Ralf korrigierte seine Abfahrpläne immer weiter nach vorne. Von zuerst Samstagvormittag, Samstagmorgen, dann Samstag ganz früh morgens, auf Freitag 24:00, schliesslich Freitagabend 22:00. Musste lachen – genauso geht´s mir auch immer…
Das alles haben wir uns immer hin und her gesimst. Er mit „immer-früher“, wir mit „noch-so-und-so-viel-Km-bis-zur-Burg“. Na ja, und dann kam gar nix mehr und der kleine, dicke Grüne wurde doch arg unruhig?!? Oder zu viel Kaffee? Hmmm… Jedenfalls war die Nacht seeehr kurz.
Bitte! Eine Antwort! Wo seid Ihr jetzt? Nix!
Dann die Erlösung: noch 80 Km, dann sind wir da! Sie hatten das falsche Netzt ohne SMS-Möglichkeit. Nun denn ...
Als die Nachricht kam, kommt Lucien schon um die Ecke. Entschuldigung: Monsieur Comte de Chevalier. Ein wirklich netter, älterer Herr (ich darf das sagen!) und wir verstehen uns auf Anhieb prächtig. Wird wohl nicht unser letztes Treffen sein! Tauschen ein paar Ideen über neue Web-Sites aus, dann WILL ich unbedingt los und meine Lieben in Barjac, das ist einen Ort weiter, in Empfang nehmen.
Stehen kaum 5 Minuten am Marktplatz, da kommen sie schon. Grosse Begrüssung. Wir bunkern erkleckliche Mengen Croissants, Baguettes et Beurre, dann geht´s im Konvoi zur Burg. Die verwinkelten Schachzüge durch die an sich wenigen Gassen von St. Sauveur de Cruisers kann man unmöglich schildern. Das geht nur mit „Blindenhund“…
Am Berg, auf halber Höhe zu Burg, laden wir das Gepäck vom Bänz in Indy um, denn er "Neue" wäre auf dem Weg und so voll beladen doch ein wenig überfordert. Während Indy, zwar lauthals brummend aber locker, die Belastung wegsteckt.
Wieder grosses Hallo und Begrüssung. Arno kommt auch grade aus dem Dorf hoch. Ursula fehlt noch. Muss wohl arbeiten? Dann wird in Ruhe gefrühstückt. Und gequatscht.
Irgendwann machen wir uns auf und fahren einkaufen. Nach St. Ambroix, wieder einen Ort weiter, in einen Supermarkt. Bzw. in 2 Supermärkte. Die Strassen sind schmal, führen kaum 10 Meter grade aus. Und sollte es tatsächlich mal eine Wagenlänge geradeaus gehen, dann dafür aber umso heftiger hoch und runter.
Ralf macht das prima! Bin mächtig stolz auf ihn! Die allerübelsten Bodenwellen diagonal nehmen, dann setzt auch der Bänz nicht auf. Wieder zurück gibt´s Kaffe und Kuchen und von Dani und Fabi noch keine Spur oder Nachricht. Könnte Heute wieder spät werden?!?
Zum Ausgleich für die Maläsen, verzichten Katha und Ralf auf ihr „Hochzeitszimmer“. Das ist das Zimmer mit dem absolut imposanten Himmelbett. Überhaupt diese Zimmer auf der Burg. Überhaupt diese ganze Burg. Eigentlich fehlen mir (!) hier die Worte! Jede Ecke trifft meine Vorstellungen zu 100 % und mehr. Hatte ich erwähnt, dass wir am Freitagabend draussen (!) im Burghof sassen? Unter (fast) Vollmond in der warmen Abendluft. Oh, maaan… Das Gewittergrollen war ja auch Indy´s Auspuff – das Wetter selber ist super! Frei nach dem Spruch: St. Sauveur … Samstag 16:00 – der Öldruck stimmt … aber der Auspuff ist ab … Von dem Reparaturversuch unterwegs mit Auspuffkitt und ohne Handschuhe brimschen mir die Hände immer noch. Meine Konstruktion hat aber gehalten! Ohne ihn wirklich leiser zu machen. Wobei, auf der Autoroute de Sol überholen uns ein paar Moppeds, die waren lauter. Erheblich sogar. Da sagt auch Niemand was.
Also, Tel Aviv, wie wir Franzosen zu sagen pflegen!
Gegen Achte wollen Ursula und Arno wieder hochkommen und uns beköstigen! Womit haben wir das nur verdient? Mit ein paar Klicks für eine Website bestimmt nicht. Schätze, die Chemie stimmt einfach.
By the Wäi Chemie: wie gut, dass ich nach einigen Versuchen die Gastherme doch noch in Gang gebracht haben! Duschen ist angesagt! (Halb-)offene 1.300 Km in Indy, Astbestkitt an den Fingern, Ölpampe an der Hose … für den Morgigen Sonntag steht eine gründliche Reinigung an. Helmut und Ralf waren schon unter der Dusche. Und ich geh jetzt auch! Bis gleich in neuer Frische!
So, sie sind da! Fast 20:00, grade rechtzeitig zum grossen Abendessen, dem ich auch nicht mehr als Stinker beiwohnen werde. Obwohl ich das mit der Dusche doch nicht richtig hinbekommen hab? Arno hat das perfekt beschrieben. Ich aber nicht gelesen. Also hab ich den Thermostat verstellt. Mit der Folge, dass die Dusche schweineheiss war?!? So kalt konnte das andere Wasser offensichtlich nicht aus dem Berg kommen, dass „meine“ Temperatur möglich war. Egal! Ich bin sauber und unsere Unglücksraben sind da.
Ralf hat sie samt ihren Klamotten mit Indy im Dorf abgeholt. Die eingeschlagene Scheibe ist provisorisch durch eine Plastik-Scheibe ersetzt und Fabi meinte, dass der nächste Autoknacker es damit einfacher hätte und nicht so viele Scherben produzieren würd´.
Jetzt turnen erstmal alle durch die Burg und inspizieren die Räumlichkeiten. Schlossführung! Das ist doch was für Fabi, unseren halbfranzösischen Landtechniker!
Arno macht sich derweil in der Küche breit. Camargue Reis mit Gullpoppo. Vorher nen Salatteller und danach eine Tarte von Ursula. Mir läuft´s jetzt schon im Mund zusammen!
Bei dem Versuch, den sch… Asbest aus den Fingern raus zu schneiden hat´s geblutet und wollt´ nicht aufhören. Ursula hat mir ein Kraut gezeigt, den Namen hab ich leider schon wieder vergessen (… aber nicht das Aussehen! ...), dass ich kauen soll und die Plampe dann auf die Wunde tun. Würde sofort aufhören zu bluten! Hat sofort funktioniert!
Den Nachmittag haben wir nicht nur mit duschen, sondern im Wesentlichen wieder mit Quatschen über Gott und die Welt verbracht. Ich find´s schön, dass meinen Lieben mit Ursula und Arno genauso prima klar kommen, wie ich. So was geniesse ich immer! Verstehen, Miteinander statt Gegeneinander!
Ralf bereitet grade das Lagerfeuer für Heut´Abend vor. Heute maaal früher ins Bett? Wird wohl nix…
Sonntagmorgen. Herrlich! Nach langem Ausschlafen treffen sich so langsam alle im Burghof im Sonnenschein. Arno hat in aller Frühe eine riesen Tüte mit Croissants und allerlei Leckereien an das Burgtor gehängt und kommt grade wieder hoch. Unermüdlich der Mann! Katha sitzt in der Hängematte. Sie wird immer mehr zu der typischen, wunderschönen Schwangeren! Das Bäuchlein ist nicht mehr zu übersehen und ihr Gesicht strahlt etwas ganz Besonderes aus. Ihre Schwester Danni sitzt neben ihr und die Zwei stecken die Köpfe zusammen und radern.
Sigrid fummelt den Frühstückstisch zurecht, erkundet alle Ecken zum x-ten Mal. Auch sie scheint sich sauwohl zu fühlen. Die Jungs, Fabi und Ralf, stöbern auch durch die Ecken. Suchen dabei aber mehr Technisches oder Geheimnisvolles. Helmut pötschert in der Küche umher und versorgt seine Lieben. Hat hier Jemand was von Idylle gemurmelt?
Ich für mein Teil hab Heut´ Morgen „mein“ Klo eingeweiht. Unten im Fledermausturm ist ja ein Bad. Na ja, Baaad eigentlich nicht. Es ist eine Wassertoilette, wo man(n) mit der Kanne nachspült. Aber immerhin! Hab es genossen, ne Stunde zu thronen und in der Zeitung zu schmökern.
Dabei gingen die Gedanken immer wieder in andere Richtungen. Arno´s Idee von „der-Fledermausturm-ist-für-Micha“ hat mich in den Bann geschlagen. Hatte den Turm vom letzten Jahr nur ganz anders in Erinnerung.
Die Grundfläche ist nicht – wie gedacht/erinnert – rund 3 mal 4 Meter, sondern eher 1,50 mal 2,50, vielleicht 3 Meter. 2 Betten sind schier unmöglich nebeneinander, aber mit Stockbetten könnte es klappen? Die Treppe zum 1ten Stock ist schon OK so, aber der Durchschlupf - mehr ist das nicht - zum Raum darüber verlangt nach Butter an den Hüften. Einbuttern zum durchrutschen. Oder Zweibuttern vielleicht?
Die Stockbetten vielleicht so, dass sie zu einer Sitzgelegenheit zusammengeklappt werden können? Daneben einen kleinen Schreibtisch? Ein Regal für Bücher? Ein paar Haken/Nägel an der Wand für Klamotten? Das müsste alles sein.
Einen Kamin gibt´s auch, aber den würde ich mich nie trauen anzufeuern, denn der Querbalken über der Feuerstelle besteht aus zundertrockenem Holz?!? Mit Borax vorher bearbeiten ist das Mindeste. Andererseits: wann wird´s hier denn mal so kalt, dass ein Feuer notwendig wird? Und: bin ich dann hier?
Aber ein Gitter/Rost sollte in den Schornstein rein, denn „mein“ Bett mit Fledermäusen teilen? Nein, bei aller Liebe, das dann doch nicht! Die Fenster sind schon fledermausdicht. Man, wird das toll! Freu mir nen Keks!
So, langsam sind alle da und es gibt Frühstück. Mit Espresso dass der Löffel drinsteht. Oder steht er im Zucker? Denn ohne ein ¼ Pfund Zucker geht der Kaffee nicht runter. Nach dem Spätstück, inzwischen ist es Halberzwölfe, wollen wir was los. Durch die Gegend pöttern? Was ansehen? Mal schaun…
Unsere Ideen, wie wir die Lebensmittel, Käse, Wurst, Butter frisch halten, hat nicht funktioniert. Wir waren zu sparsam. Wollten alles in Plastiktüten verpacken und dann im Quellbecken versenken. So weit so gut, aber die Müllbeutel waren nicht dicht und so ist z.B. der Käse heftig aufgequollen. Vielleicht aber auch eine neue Erfindung? Wie so Vieles in der Welt per Zufall und Fehler? Denn der Käse schmeckt göttlich. Nur Ralf nicht, aber das kennen wir ja schon von dem Kleenen, der bekanntlich alles isst…
An einem See waren wir, knapp an der Baumgrenze, über den Wolken (Nebel?), ein bisschen wie im Schwarzwald? Haben uns das Ferienhaus von Fabi´s Familie angesehen – sehr beeindruckend! Und haben bald einen Drehwurm bekommen. Hoch, runter, rechts, links – kein Meter grade aus und die Strasse ist kaum breiter als die Autos.
Auf dem Rückweg fing Helmut dann an zu kümen. Wollte Pommes? Pommes Rot/Weiss! Von MäcDoof! Mit einem lockeren Umweg von nicht mal 90 Km hätten wir ihm den Wunsch auch erfüllen können, in dem wir den laut Navi nächsten Börger-King angesteuert hätten. Haben wir aber nicht, also kümte er die letzten 50 Km so vor sich hin und bezog alles, aber auch wirklich alles auf seinen Pommes-Hunger. Haben uns schlapp gelacht.
Wieder im Ort lassen wir die neumodischen Autos auf dem Platz des Bürgermeisters stehen und fahren mit Indy hoch bzw. laufen auch ein paar von uns zu Fuss hoch. Ruhig liegt die Burg da. Irgendwie majestätisch?
Bei der Auffahrt probiere ich Indy´s Allrad und Untersetzung aus, ob Arno demnächst auch mit einem Hänger voll Brennholz oder Fässern hier hochkommen wird. Wird er! Locker! Mit Untersetzung kommt Indy selbst mit nem 2 Tonnen Hänger eine nahezu senkrechte Wand hoch. Nicht schnell aber garantiert…
Und ich geb´s ja nur äusserst ungern zu, aber die Tour mit den beiden Modernen war doch um Einiges bequemer als eine Fahrt mit Indy. Selbst ich konnte hören, wenn Katha und Ralf sich hinten unterhalten haben. In Indy höre ich zZt kaum, wenn mir der Beifahrer was ins Ohr schreit…
Im Moment dreht Fabi grade einen Film über die Burg. Rennt quasselnd durch die Räume und hält dabei Jedem das Objektiv seiner Kamera unter die Nase. Bei der Anzahl der Räumlichkeiten wird das ein laaanger Film werden. Und viiiele Kommentare… demnächst auf YouToube zu sehen!
Die anderen sitzen und verspachteln Kuchen, Brote, Croissants – statt seiner Pommes futtert auch Helmut mit. Die Zisterne wird erkundet, das Verlies, an verschlossenen Türen wird gerüttelt. Warum Arno die wohl verschlossen hat? Sollte dahinter der sagenhafte Schatz der Templer verborgen sein? Schliesslich ist der seit Jahrhunderten noch nicht gefunden worden. Warum nicht hier auf/in der Burg? Oder doch in der Grotte, die Arno grade für einem Nachbarn trocken legt? Da soll seit Jahrendenden niemand mehr drin gewesen sein, weil sie dauernd mit Wasser voll war. Spannend!
So wie die Geschichten Gestern Abend am Lagerfeuer. Jeder, meinte Arno, bringt seine eigenen Geister mit auf die Burg. Und nimmt sie auch wieder mit nach Hause. Nein, hier spukt es nicht, auch wenn sich sensible Gäste bei harmlosen Gesprächen von Hinten angefasst und durchgeschüttelt fühlen. Schätze, das fällt dann eher in mein berufliches Fach, als in die Geisterforschung?
Aber die Burg, meinte Arno, erfülle Wünsche. Und das glaube ich gerne. Jeder von uns erzählte dann auch beim Spätstück von seinen Wünschen und Träumen in der Nacht. Erfüllten und unerfüllten. Ralf muss noch warten. Er hat sich gewünscht, hier seine noch ungeborene Tochter Marie das erste Mal bei einer Bewegung zu spüren.
Arno kam grade von seiner ersten Probefahrt mit Indy zurück. Ist ganz angetan. Die indischen Maläsen eines Autos stören ihn genauso wenig, wie mich. Musste grinsen. Andere Leute rennen schreiend weg … oder gehen sogar lieber zu Fuss den Berg zur Burg hoch, als mit zu fahren. Hmmm, sollte einem das zu denken geben? Jetzt muss Ursula noch zusehen, wie sie mit Indy klar kommt. Aber da sehe ich bei ihr kein Problem…
Nun kommen langsam die Düfte aus der Küche. Poulet mit roten Kartoffeln werden mein Mäkel-Kind wieder auf eine harte Probe stellen, aber nachdem er Gesternabend zunächst ganz tapfer völlig Fremdes probiert hat, hat´s ihm auch ausgezeichnet geschmeckt! Und nachgenommen! Wie allen anderen auch!
Montagmorgen, ich bin immer noch wie genudelt. Das Poulet und die roten Bratkartoffeln waren göttlich! Danach die Creme Katalane brulé ging kaum noch rein und ich bin früh, so gegen 23:00 mehr ins Bett gewankt als gegangen.
Inzwischen ist´s bald Neune und die Ersten kommen aus ihren Betten. Der Kaffee und der Espresso stehen schon seit 3 Stunden parat. Einer von uns wird wohl gleich zum Bäcker fahren und die Bagage mit Croissants eindecken?
Dann werden wir uns die Rafting-Stelle an/in der Ardèche ansehen und die Jungs eventuell auch nutzen?
Es ist ein wunderschöner Morgen gewesen! So, wie die Sonne aufgeht, die letzten Dunstschleier auf den Feldern vertreibt, das haut mich glatt um! Zarte Farben, Pastell, Ocker, gemischt mit kräftigen Tönen … puh …
Dazu ein paar leise Töne aus der Ferne. Nachtigallen, Frösche unken, der Auerhahn ist weniger „romantisch“, aber urig. Und ganz in der Ferne war schon ein Bauer fleissig. Sehr weit in der Ferne. Das TukTuk seines Treckers kam von weit, weit her durch das Tal.
Indy tuckert weitaus lauter durch die Ebene. Ralf und Helmut sind zur Genossenschaft. Das von den Daheimgebliebnen bestellte Öl und den Wein holen. Mal sehen, ob die jetzt auf haben? Die angeschlagenen Zeiten scheinen immer nur grobe Richtwerte ohne Verpflichtung zu sein?!?
Dann aber los zum Rafting! Sonst hat das ja keinen Zweck, ausser Mitternachtsrafting? So, mer sin wedder do! Die Ardèche ist aber zahm? Da ist der Verdun schon ein ganz anderes Kaliber! Trotzdem schön! Ein bisschen wie der Grand Canyon du Verdun, nur alles viel kleiner, flacher, irgendwie „normaler“. Aber eine tolle Indy-Tour! Offen durch die Landschaft pötteln wird mir schon fehlen … seufz…
Dani und Fabi wollten hinten drin mitfahren und haben sich den Platz mit dem sabbernden Rico geteilt. Bis der schwimmen wollte, dann musste er in den Bänz umziehen …
Einkaufen waren wir auch schon. Für Morgen. Da wollen wir Ursula und Arno zum Spargelessen einladen. Alles treudeutsch mit holländischer Sauce.
Wieder zurück auf der Burg empfangen uns die Hunde von Colette, Ursula´s Chefin. Sooo doof finde ich ihren „Deutschen Pinscher“ gar nicht. Ist ein ganz hübsches Vieh. Der Dobermann ist dagegen, sagen wir mal, imponierend. Aber auch er eine Seele von einem Köter. Die anderen (!) mixen sich so durch die div. Rassen. Sind alle gebongt!
Die Burg selber empfängt uns mit einem Duft von Wachholder und Zeder. Zum Teil von dem Holz, dass wir Gesternabend verbrannt haben, zum anderen Teil frisch aus der Umgebung. Eine Note (… grins …) von Rosmarin, Lavendel und Thymian liegt auch in der Luft. Es ist schwer zu beschreiben, wie das alles zusammen wirkt!
Beim Abendessen, einem riesen Salat mit paniertem und gebratenem Ziegenkäse (… oh mein Gooott …) und danach Makkaroni nach Art der Cevennen. Also mit Maronen, Sahne und den einheimischen Gewürzen, die Ursula vorher frisch gepflückt hat … da erfolgt der nächste orgastische Anfall …
Die Bagage zieht ua Arno und mich mit unseren Macken durch den Kakao. Vor 30, 40 Jahren wäre ich tödlich beleidigt gewesen. Jetzt ist mir/uns klar, dass das alles versteckte Komplimente sind. Macht ruhig mehr davon!
Ralf, der werdende Vater, kommt auch dran. Komplimente über Komplimente. Glaube, er braucht noch ein, zwei Jahre, bis er endgültig drüber steht.
Diese Nacht hat´s gewittert. RumsDongBrooms. Helmut und ich haben unser Zimmer ganz oben auf dem höchsten Turm und unterm Dach. Da wackeln die Wände – sehr, sehr massive Wände! Aber nur kurz, dann ist der Spuk auch schon vorbei.
Mir schwante schon, dass dabei das eine oder andere Teil wohl nass geworden ist? Bücher, Zeitungen, Schuhe. Alles, was so draussen rum steht und garantiert nicht rein geholt wurde. Na ja, pädagogisch wertvoll! Hauptsache, mein Tabak ist trocken geblieben …
Jetzt ist die Luft klar … bis Ralf mit Indy ins Dorf startet um Croissants zu holen. Dann ist sie wieder Russ geschwängert. Wir werden Heute alle zusammen nach St. Ambroix auf den Markt. Ursula und Arno kommen auch mit. Unter anderem Spargel für Heut´ Abend holen.
Danach werden wir Arno helfen in den Brunnen und die Grotte hinab zu steigen. DAS ist was für Fabi! Ist schon ganz heiss drauf! Da alleine runter ist zu kriminell – ein paar Leute sollten oben stehen und sichern können.
In dem ollen Gemäuer war definitiv seit über 50 Jahren Niemand, sehr wahrscheinlich noch sehr, sehr viel länger nicht. Wir sind alle gespannt, was wir da unten finden? Den Templerschatz? Ausgesorgt?
Die Wandervögel unter uns werden danach unter Arnos Führung zur Kapelle hoch stiefeln. Nix für mich. Aber die Geneigten freuen sich schon drauf.
Ralf kommt wieder hoch gebrummt. Indy ist hier einfach DAS Auto! Der macht hier derart viel Spass … abgesehen davon, dass er so seine Arbeitstalente überhaupt erst sinnvoll einsetzen kann. Daheim den Wocheneinkauf bei ALDI schaffen auch andere. Bin mit der Lösung „Indy für Arno“ einfach glücklich! Pascht scho´…
Indy´s Geratter, den Auspuff haben wir immer noch nicht repariert, hat alle anderen auch geweckt und gleich gibt´s Frühstück. Früh-Stück! Diesmal nicht erst um Elfe!
St. Ambroix erinnert mich schwer an Alaro in Spanien, wo Heidi wohnt. Die Atmosphäre ist sehr ähnlich. Der Markt, das Treiben drum herum, die Cafes, wo die alten Leute (… wie ich …) sitzen und dem Treiben zusehen, das die Jungen da so veranstalten.
Suche den besten Spargel aus, hole davon einen guten Vorrat, und setze mich dann mit Rico in eins der besagten Cafes. Später kommt Arno dazu, mir quatschen, philosophieren, und trinken Cafe o lait. Stuuunden später kommen die anderen auch. Wir ziehen um in ein anderes Cafe, wo wir alle Platz haben, quatschen, philosophieren, und trinken Cafe o lait.
Pötteln dann zu einem Carrefour zum Einkauf. Das ist hier so was wie Edeka oder Marktkauf bei uns. Es gibt einfach alles. Nur die Käsetheken sind hier um ca. 100 Meter länger als Daheim.
Dann fahren wir, Ursula, Arno, Helmut, Rico und ich schon mal vor. Die anderen müssen noch auf Fabi warten, der wahrscheinlich Südfrankreich kurz und klein kauft.
Arno zeigt mir ein paar andere Wege hoch zur Burg. Für „normale“ PKW ähnlich ungeeignet wie die bekannten Wege, aber ich seh was von den Nachbarn, den Feldern, Olivenhainen!
Schliesslich fahre ich mit unseren Gastgebern in deren Stadthaus in St. Sauveur. Ist das ein Ding! Hammer! In jeder Ecke lauert was Neues, Tolles, Überraschendes und trotzdem ist´s wie bei uns Zuhause … fühle mich sauwohl bei den Beiden.
Wir essen gemeinsam was und ich will mal in meine Mehls sehen. Aaaber, da sei der Gott der Chips davor! Es klappt einfach nicht? Kann mich in Frankreich einfach nicht bei Google Deutschland anmelden?!? Es ist zum bebaumölen: weniger, weil es nicht klappt, das find ich nicht so schlimm. Viel mehr, dass es unverständlich ist! DAS regt mich auf! Geht nicht ist OK – geht eigentlich, aber dann doch nicht, ist ganz und gar nicht OK!
Na gut, gehe ich Morgen noch mal mit Schläppie runter zu den Beiden und stöpsel mich direkt ins Netzt. Mal sehen, ob das klappt?!?
Arno ist mit den Jungs grade zur Grotte und zur Kapelle hoch. Haben die Kamera mitgenommen und ich werd mir das alles gleich auf den Bildern in Ruhe ansehen. Drive-in-Kultur für Gehbehinderte sozusagen.
Ausserdem hab ich mich bereit erklärt, nachher Kartoffeln und Spargel zu schälen, die Sauce vorzubereiten. Für den Nachtisch, Erdbeeren mit Vanillesauce, sind dann andere zuständig. Und Arno, auch wenn Du das bis jetzt jeden Abend so vorgemacht hast, vorm Abspülen werd ich mich drücken!
Das kommt davon, wenn man(n) es sich vereinfachen will! Maggi in Frankreich verkauft gänzlich andere Sauce Hollandaise als bei uns. Schmeckt wie eine dezente Zitronencreme?!? Also ne Mehlschwitze machen und versuchen zu retten, was zu retten ist!
Dafür musste der Grüne Spargel kaum geschnitten oder geschält werden. Nur die 5 Pfund Kartoffeln. Ralf hat für den Nachtisch 2 Kg Erdbeeren geschnibbelt. Und Arno macht grade wieder für jeden einen Salatteller. In einer guten Stunde, also gegen Achte, werden wir uns wieder vollfressen…
Morgen geht´s zu den Zigeunern! Nach St. Marie de la Mer in die Camargue. Mit den neumodischen Autos. Früh, nicht spät …
Ein lauer Morgen. Die Sonne kommt grade über den Berg, da bimmelt der Wecker? Wer hatte denn die Idee? Könnte jetzt noch toll weiter träumen. Aber nix da – auf zum Zigeunertreffen! Irgendwie sind die Zigeuner - `tschuldigung: die Sinti - auch nicht mehr das, was sie mal waren? Da kommt eine Karawane mit dicken Wohnwagen und davor sind Jaguar, Cayenne, AMGs gespannt? Einige reisen wohl noch traditionell. Da stehen dann wunderschöne alte (Zirkus-)Wagen mit Deichseln. Klasse!
So, Gesternabend war es einfach zu dunkel zum Schreiben. Hab die Tasten nicht mehr gesehen – also Heut´ Früh weiter mit dem Tag von Gestern.
Durch die Cevennen über endlose Strassen die merkwürdig abwechseln? Entweder wie schon gewohnt förmlich in Mäandern, oder aber wie mit dem Lineal gezogen grade aus. Ob da ein Hügel ist oder nicht. Die letzteren Anlegungen sind garantiert aus Napoleons Zeiten. Der hat so seine Truppen marschieren lassen. Ein Luxus da, wo Platanen gepflanzt sind. Dann liefen die armen Kerle im Schatten unter einem Blätterdach.
Dann öffnet sich die Landschaft und es beginnt ein serpentinenreicher Abstieg in die Ebenen vor uns. Die Camargue lässt sich schon ahnen. Aber auch wenn die Landschaft jetzt offener ist, sind es die Dörfer und kleinen Städtchen nicht. Die sind verwinkelt, eng. Andy, unser daheimgebliebener LKW-Fahrer, hätte hier seine wahre Freude! Da schiessen 40 Tonner mit locker 60 Tonnen beladen, natürlich nahezu ungesichert!, durch die Orte, dass es einem graust. Ursula nennt das bestimmt den „südländischen Fahrstil“.
Dann geht es kilometerweit durch Reisfelder. Rechts und Links stehen Flamingos, schwarze Stiere, weisse Pferde. Land unter! Die Navis zeigen an, dann wir unter dem Meeresspiegel reisen!
St. Marie de la Mer selber ist ein Touristen-Städtchen, wie viele andere auch. Zur Prozession der Sinti muss sich hier statt des Paradieses die Hölle auftun – und die Ferien-Saison wird so eine Art Vorhölle sein? Jetzt, ohne Prozession und Saison, war´s richtig nett. Geschäfte mit unglaublichem Kitsch. Musste mich arg beherrschen, Ralf nicht einen rosa Stoff-Flamingo zu holen. Nervte er doch auf der Fahrt mit der „Wo-sind-die-Flamingos“ Frage, wie Helmut vor Tagen mit seinen Pommes Rot/weiss.
Oder ein Armband für Marie? Mit Marie drauf. Aus St. Marie de la Mer. Na, wenn das keinen Stil hat, dann weiss ich´s nicht! Oder ein Baby-Kleidchen im Flamenco-Stil? Schwarz mit grellroten Rüschen? Auch sehr nett …
Sind dann nach einigen Cafe o Lait weiter nach la Grande Motte, weil Fabi unbedingt den grössten Sporthafen Europas sehen will. Haben ihn auch gefunden und sind nicht sonderlich beeindruckt. In Schtroppetz wird er weit aus mehr auf seine Kosten kommen! Dann haben wir einen Strand gesucht. Nach zig vergeblichen Versuchen auch gefunden. Da schmeissen sich alle, bis auf mich, in den Sand und pennen ne Runde in der Sonne.
Was mache ich? Richtig! Nen Cafe o lait … und Helmut? Richtig! Hemden, Hosen, Tüddelkram suchen, finden, zuschlagen. An der ganzen französischen Mittelmeerküste herrscht Touristennepp – nur Helmut findet garantiert die drei einzigen Sonderangebote, die preiswerter sind als daheim!
Gegen Sechse machen wir uns auf den Heimweg zur Burg. Immer wieder erstaunlich, dass die Navis hin und zurück völlig unterschiedliche Wege vorschlagen. Der Rückweg geht über eine autobahnähnlich ausgebaute Strasse und ist im Nu erledigt.
Indy brauchte Arno über den Tag. Zum arbeiten. Steine holen. Hoffentlich hat er dran gedacht, mir Indy wieder auf den Platz der Meierei zu stellen? Sonst komm ich zZt einfach nicht den Weg hoch. Und? Natüüürlich hat er das nicht vergessen! Indy steht da, mit dem „kleinen Schwarzen“ (das Bikini-Verdeck gegen den gröbsten Regen oder die prallste Sonne) aufgezogen und wartet schon auf den Aufstieg zur Burg.
Die Zwei haben uns ein Essen vorbereitet, bei dem es nicht so drauf ankommt, um eine bestimmte Uhrzeit da zu sein. Einen Eintopf „provençale“ nach Art des Hauses. Ach sooo, Quinola ist also typisch für die Provence? Hmmm…
Aber eigentlich hat Ursula schon Recht, wenn sie meint, dass es hier in der Gegend vor wenigen hundert Jahren auch keine Kartoffeln gab. Und Heute sind sie typisch!
Vorher gibt es wieder den nun schon fast gewohnten grossen Salatteller. Wenn wir wieder Daheim sind, werden wir wohl alle unter einem akuten Vitaminschock leiden…
War Gesternabend echt geschafft. Die Sonne, die Fahrt, die Latscherei? Bin zeitig ins Bett. Vielleicht war es auch deshalb zu Dunkel zum schreiben? Egal, jetzt ist´s ja nachgeholt.
Ein paar Simsen waren auf dem Handy. ÄnnePänne, Bodo, Nicki, Klaus und noch Einige andere berichten was sie grade so erleben. Und so ganz langsam kommen wieder alle aus ihren Löchern gekrochen. Ralf war schon im Dorf und hat dem Bäcker mal wieder den Umsatz seines Lebens beschert. Gleich gibt´s Spät-Stück…
Schnell, bevor es wieder zu dunkel zum Schreiben ist! Donnerstagabend, besser Nachmittag, aber es ist bald dunkel? Der Himmel ist zugezogen und vorhin in dem einen Örtchen kam vielleicht was runter!
Sassen bei – ratet mal – richtig! – Cafe o Lait in einem Strassencafe und rutschen immer dichter ans Haus. Südländischer Regen ist ganz anders, als der, den wir so gewohnt sind. Bis auf den, wo die elbrinxer Hauptstrasse schiffbar war, aber das ist eine andere Geschichte.
Nach Arno´s Erklärung wollten wir über kleine Nebenstrassen nach Les Vanes. Wurde aber nix draus? Nein, nicht hier, da lang. Nein, ich will aber noch hier hin. Nein, ich will aber noch Postkarten. Jetzt ist es zu spät. War kurz vorm Platzen, als ich mich entschloss, klein bei zu geben. Frieden untereinander ist halt besser als eine ganz bestimmte Strasse, oder!
Die Post hatte dann doch noch auf. Die örtliche Postministerin hat´s den Jungs angetan! Arno erzählte schon, dass hier in der Gegend eine Unmenge Alt-Hippies „überlebt“ haben. Sie muss Eine davon sein? Zugekifft bis zum Stehkragen hat sie wahrscheinlich den Schalterschluss völlig vernebelt?
OK, wir haben dann eine grooosse Runde um die Burg gedreht, bis wir dann in Bonnes Rast gemacht haben. Sucht´s gar nicht erst auf einer Karte. Ist viel zu klein! Hat aber eine verfallene Festung und ist nicht weit vom Zielort. Die von Arno angekündigten Steinskulpturen werden wir dann ein anderes Mal besichtigen.
In Les Vanes, kaum dass wir die Autos abgestellt haben und im Strassencafe sassen und uns abgeierten, ging es dann rund. Aber wie! 2 Meter zum benachbarten Zeitungsladen und zurück, und ich war kladdernass.
Wie´s wieder weniger wird mit dem Regen, gehen wir einkaufen für den Abend. Draussen grillen können wir wohl knicken? Drinnen im Rittersaal? Könnte auch gemütlich werden!
Die Einkäufe werden in Indy verstaut und Sigrid und ich pötteln hoch. Treffen unterwegs Pema, die Schweizer Tibeterin mit ihrem Hund. Grosses Hallo und weiter geht´s. Die Burg im Regen hat auch was! Überall plätschert Wasser raus, drüber, drunter – irgendwie harntreibend ..,
Die Jungs werden sich gleich um das Feuer kümmern. Und um die Braterei. Kartoffeln dazu, einen Salat dazu – fertig. Nachtisch haben wir vergessen? Egal … werden auch so platzen …
Zwischendurch kommt es Ralf und Helmut in den Kopp, dass auf der Burg ein Grill fehlen könnte? Hmmm… glaubt ihr Zwei allen Ernstes, dass ihr die Ersten seid, die auf die Idee kommen hier zu grillen? Fragt doch Arno, wo einer steht. Aber nein, es wird losgefahren. Vielleicht auch aus Freude an der Fahrt?
Dann soll’s ja man gut sein. Als Arno – kurz drauf! – kommt, erzählt er, dass es hier natürlich gleich 3 Grills hat …
Tja und dann bricht Morgen schon unser letzter ganzer Tag auf der Burg an. Schnief … den werde ich dann gaaanz in Ruhe verbringen. Vielleicht mal bei Pema und ihrem Mann und Sohn auf einen Cafe o Lait vorbeischauen? Oder zu Lucien? Oder in den Brunnen/Grotte steigen? Mal sehen, was der Tag so bringt?
Ach ja, Indy hat inzwischen seinen neuen Namen bei den Dorfbewohnern weg: „le Traktor de Tour“ – der Trecker vom Turm. Pascht scho´!
Hab ich schon von Amelie erzählt? Unterlassungssünde! Amelie ist die Hündin von Ursula und Arno. Rico und sie haben sich noch nicht so Recht gefunden. Wenn einer von Beiden unterm Tisch liegt, will der/die jeweils andere garantiert auch da hin. Und dann gibt’s Stress! Dann wird sich angegiftet wie nix Gutes. Ursula und Helmut sind dann immer ganz besorgt, dass etwas passiert? Lasst sie einfach giften, dann haben wir maximal 3 Tage Stress und a Ruah is …
Sobald Rico mal nicht in der Nähe ist, erweist sich Amelie als ausgesprochener Schmusehund. Buckelt ihrem dicken Pappschädel an und kann gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen. Indy ist sie auch schon gefahren! Ist noch (?) nicht ihre Leidenschaft wie bei Rico, aber es ging. Zumindest ist sie nicht gleich entsetzt wieder rausgesprungen, als der le Traktor de Tour anfing zu rappeln…
Heut´Morgen hatte die Dusche und Klospülung keinen Druck mehr. Kann pasieren fern ab der Zivilisation. Pas de Problämme, wie wir Franzosen zu sagen pflegen. Arno mit dem WalkyTalky anfunken, dann richtet er das schon.
Shit – bekomme das Ding nicht zum Laufen? Macht nix, fahre ich schnell runter zu den Beiden ins Dorf, kann ich gleich Croissants mitbringen. Helmut kommt auch mit. Da es geregnet hat, ist´s arg frisch im offenen Indy. Und Nass…
Ursula empfängt uns mit den Worten: Arno ist grade zur Burg hoch, das Wasser richten … Häää … woher wusste er denn? Ich hab ihn doch nicht erreicht?
Und: Colette hat sich bei Lucien schon beschwert, dass der Brunnen noch nicht in Ordnung ist … Häää … versteh ich jetzt was nicht? Bei dem Wetter geht das mit dem Brunnen einfach nicht. Das Risiko ist einfach zu gross. Na, Colette, da sind dir wohl die Pferde durchgegangen?!?
Wir entern den Dorfladen mit den Croissants, kaufen die letzten Vier normalen, die letzten 5 avec Chocolaté, die letzten beiden avec Rosin, und halbieren den Vorrat an Baguettes, indem wir zwei Ganze haben wollen. Madame ist sichtlich erfreut, dass wir uns bemühen französisch zu sprechen und übersieht grosszügig, dass Helmut in seiner Aufregung alles Croissant nennt. Mit und ohne Rosinen, selbst die langen Stangen heissen bei ihm Croissant.
Wieder oben läuft schon die Pumpe, die übrigens auf franz. genauso heisst. Das weiss ich seit einem Urlaub vor Jahrendenden, als uns die Wasserpumpe kaputt ging und ich nach stundenlangem radebrechen erfuhr, dass Pumpe auf Französisch Pumpe heisst …
Ralf hat eine riesen Portion Rührei gemacht. Da freut er sich schon seit Tagen drauf. Wir spachteln ausgiebig und dann fahren die anderen nach Les Vanes, den Ort ansehen, was ja Gestern beim Starkregen nicht so wirklich möglich war. Und sehr wahrscheinlich alles kurz und klein kaufen?
Kinners, denkt dran: wir fahren mit einem Auto weniger zurück, als wir gekommen sind! Und wenn ich mir schon eure angeblichen Notwendigkeiten ansehe, dann beschleichen mich leise Zweifel, ob Selbige plus grossformatige Andenken Platz haben werden?!? Wer von euch will denn seinen Platz wirklich mit Rico teilen? Meine paar Plüngen passen notfalls vor meinen Sitz unter die Beine …
So, die Dusche war toll! Inzwischen gibt es hier ja ein Spa statt einer Gemeinschafts-Dusche. Ursula, die Gute, hat mir meine eingesauten Klamotten frisch gewaschen. So fühlt man(n) sich doch ganz anders!
Frisch geduttet werde ich mich jetzt aufmachen ins Dorf und Pema besuchen. Sie, bzw. ihr Sohn hat ne Frage zum Compie/Internet. Mal sehen, ob ich da schlau genug bin?!? Vorhin bei Ursula im Dorf hab ich noch mal versucht, meine Post abzurufen. Zumindest dafür war ich nicht schlau genug …
Und Tschakka! Es hat geklappt! Nicht böse sein Pema, aber Dich mit Compiewissen zu beeindrucken, da gehört nicht sooo viel dazu. Du bist zwar schlau, aber compiemässich lediglich noch doofer, als ich. Jedenfalls haben wir es in gemeinsamer Bemühung hin bekommen. Jetzt kann sie ihre Web-Site aktualisieren und verändern.
Jan, Ihr Mann ist Holländer, kam rum, interessierte sich kurz für meine Seite bzw Leo auf der Seite, denn er ist auch vom Oldtimer-Fimmel befallen. Dann verschwand er wieder zum Einkauf. Ein ganz Stiller hab ich den Eindruck. Und der verstärkte sich noch, als in sein Atelier durfte.
Vom Stil her sind wir Beide recht ähnlich – er nur weitaus Fleißiger. Ganz offensichtlich auch ein Tüftenölles! Malt in Essig & Öl, macht Radierungen, Bleistiftzeichnungen, alles, was ihm so tourenweise in den Sinn kommt. Das Meiste photorealistisch, sehr viele Autos – natürlich Oldtimer. Und besonders interessant: er macht Auftragsarbeiten! Wer also seinen Oldie in Essig & Öl möchte, oder als Radierung? Bitte sehr! Werde seine Seite demnächst mit der Meinen verlinken. Aber liebe Interessenten: ganz billig ist der Spass nicht. Wie alles im Leben, wenn es wirklich gut ist!
Das Haus von den Beiden ist auch so ein G´schmäckle! Alt und neu wild gemischt mit einem meiner Meinung nach sicheren Griff für Stil und Farben. Wenn ich einziehen würd, ich müsste jedenfalls nix gross verändern …
Mit der Zeit traf sich die halbe Ausländerbelegschaft von St. Sauveur bei Pema auf der Terrasse im Sonnenschein zu – natürlich! - Cafe o Lait. Nur Arno muss aus der Reihe tanzen. Der trinkt ihn schwarz wie seine Seele. Und Lucien fehlt mir in der Sammlung. Na, dann eben beim nächsten Mal …
Mir quatschen von Diesem und Jenem, Irgendeiner hat ständig eine neue und zündende Idee. Hoffentlich behalte ich das alles und kann wenigstens einen Teil davon umsetzen. Übrigens: auch von Pemas Compie komme ich nicht in meine Post … grumpf …
Bin vielleicht eine halb Stunde wieder auf der Burg, da kommen die anderen an. Waren doch nicht in der Grotte, denn die hatte bis 14:00 Mittagspause. Sind dann über die kröddeligsten Waldwege gepöddelt. Meinten, das wäre was für mich gewesen? Wie kommen die denn nur da drauf … ???
Die haben tatsächlich Les Vanes leer gekauft. Helmut unter anderem einen Gürtel wie ich ihn seit ewigen Zeiten suche. Also, wie viel Uhr haben wir? Noch mal eben schnell? Mit Indy vielleicht?
Los! Ausserdem möchte ich Indy Morgen gerne mit einem vollen Tank übergeben und in Les Vanes ist ne gute Tanke beim Supermarkt. Und der Talkessel von Les Vanes hängt wieder voller dunkler Wolken? Nix wie rein in die Altstadtgassen.
Das ist ein Schuh/Lederladen, aus dem wir Uwe wohl nur unter Androhung von Schlägen wieder raus bekämen! S u p e r !!! So ein richtiger „alter Meister“ (obwohl weit aus jünger, wie ich) passt mir den Traum-Gürtel an. Leider ist er nicht schnell genug um meinen Blick von Sandalen abzulenken. Warum eigentlich nicht zwei Urlaubsandenken?
Also passt er mir auch noch die Sandalen an. Pörfekt! Auch nicht sooo teuer, wie gedacht. Dann ab zur Tanke und raus aus dem Talkessel, bevor es wieder schüttet. Ganz haben wir es nicht geschafft, aber halbwegs trocken brummen wir gen Burg.
Indy hat bei der eher geruhsamen Fahrerei Berg hoch und Berg runter übrigens einen kleinen Ticken über Sechs (!!!) Liter Gazole verbraucht. Und auf dem Hinweg nach Les Vanes hab ich ihn mal richtig getreten! Berg runter 110 Berg hoch 80/85 – na, wer sagt denn, dass Indy kein Auto für Eilige sei?
Wieder auf der Burg lästern alle, dass ich nun jeden Tag mindestens einmal die Socken wechseln müsse – oder gleich umsteigen auf andersfarbige Socken! N e i n !!! Mach ich nicht !!! Nur noch wenige Jahre, dann machen mir wieder alle weisse Socken nach – d a n n werde ich mal gewogen überlegen, ob ich umsteige. Aber so und jetzt def. nicht!
Vive la Différance!
Gleich gibt´s Abendessen. Vorher einen Vitaminschock? Und dann? Überraschen lassen! So, wie wir uns was überlegt haben, womit wir Ursula und Arno überraschen könnten? Habe ein altes, besser auf Alt gemachtes, Kochbuch in franz. Sprache gefunden. Das übt Ursulas franz. Kenntnisse und da die Zwei für olle Dinge immer zu haben sind, könnte das passen?
Der Spruch drin lautet: „… wollen Euch so noch mal zum Essen einladen! Euer Essen steht auf Seite … ach, sucht Euch selber aus, was Euch schmeckt“
Oh maaan, I can not more … Vitaminbombe, diesmal mit einer Art „armen Ritter“, dann Klopse a la provençale mit einer arg sinnlichen Sauce. Das ist hier so eine Mischung aus nouvel cousine und Mastkost, meine Lieben! Ralf befürchtet, dass die Waage Daheim eine „1“ an erster Stelle zeigt, wenn nicht sogar an 2ter auch …
Beherrschung wäre angesagt – geht aber einfach nicht. Wenigstens erweisen sich ausnahmslos alle als charakterschwache Subjekte und langen mehrfach zu. Ok, keiner so, wie Helmut, wenn es um Nachtisch geht. DAS topt Keiner!
Wie er mit dem vollen Bauch noch packen will. Unbedingt? Jetzt noch? Mir schleierhaft! So kippt er doch kopfüber in eine der Kiste. Bei dem verlagerten Schwerpunkt …
So, das war´s für´s erste – die Fortsetzung folgt vom heimischen Compie. Morgen bei der Packerei und Tüftelei, wie was wohin passt, werde ich weder Zeit noch Lust haben zu schreiben. Bis gleich!
Nein, doch nicht. Samstagmorgen weckt mich die strahlende Sonne ganz früh. Und grade in der Sonne liebe ich die Burg besonders. Jetzt fällt Licht in Ecken, die sonst im Schatten liegen. Die klar umrissenen Schatten der Blätter spielen auf den Wänden und mit wenig Phantasie wird daraus eine ganze Aufführung. Das Nationaltheater St. Sauveur gibt sich die Ehre …
Ansonsten ist es mucksmäuschen still. Auch die Frösche sitzen in der Sonne und wärmen sich ganz leise auf, nippen noch mal am Tau. Und meine Mitbewohner morpheusen noch. Werde gleich einen Kaffee aufsetzen damit der Duft sie weckt. Statt schnöder Alltag, der sich Heute allein schon durch das Packen einschleichen wird.
Ralf wird mit Indy ein letztes Mal zu Bäcker brummen. Wenn er dann noch mal den „Traktor de la Tour“ nutzen will, dann muss er wieder her kommen. Hat er auch schon gesagt, dass er das will.
Mich überkommt eine tiefe Traurigkeit bei der Vorstellung, das alles vielleicht nie wieder sehen zu können und ganz flott beschäftige ich mich wieder mit Erbaulichem. Frühstück für all meine Lieben vorbereiten zum Beispiel. So, und nun den Compie zu machen, einpacken. Diesmal muss ich nicht darauf achten, dass er besonders rüttelsicher steht. Der Luxus-Bänz ist da nicht so zu Bagage und Package – selbst randvoll beladen nicht.
Bis gleich…So, Sonntagmorgen 11:00 – wir sind wieder auff´m Hof. Helmut ist schon wieder arbeiten in der Mühle. Hat er bestimmt vermisst. Ich hab mich nach 10 Std. Fahrt ausgepennt und noch zwei Mal rumgedreht, bevor ich mich aufmache, den Hof zu inspizieren. Es steht noch alles da, wo es sein soll, nix ist abgebrannt, kaputt oder sonst wie in Unordnung. Debi, Andy und Alina haben das Haus perfekt gehütet. Nur Leo ist nicht angesprungen? Mal sehen, wo Ihn die Reifen drücken?
Ausgepackt ist auch schon (fast) alles. Also noch ein paar Worte zur Fahrt. Muss ja zugeben, dass der Bänz um einiges bequemer ist, als Indy. 10 Std. statt 18 sind auch ein Wort. Und so leise! Da stört dann sogar das Zischen des Windes bei 200 auf der Bahn – wo das Donnern bei 80 Gewohnheit war. Trotzdem vermisse ich meinen Traktör irgendwie…
Aus Respekt vor der ungeborenen Marie wird im Auto nicht geraucht. Ging auch problemlos. Bei den Pausen, zweimal Tanken, einmal futtern, schnell Eine durch paffen, das war´s.
So schlimm zugepackt waren die Autos übrigens doch nicht. Ging! Rico hatte genug Platz, und Keiner musste auf seiner Schmutzwäsche Platz nehmen. Nur, Pannen haben die beiden Neumodischen mehr produziert, als Indy?!?
Als Erstes fiel Fabi mit seinem fast neuen Avensis zurück. Das Handy klingelte, er brauche einen Parkplatz, sein Auto nimmt kein Gas mehr an. Zum exakt gleichen Zeitpunkt machte der Bänz die gleichen Probleme???
Bei Fabi war es ein Schlauch, der abgerutscht war und beim Bänz der Tempomat, der über 180 eingeschaltet einen Nervenzusammenbruch erleidet. Das Spiel wiederholte sich dann alle 200 Km …
Der Bänz meinte hinter Frankfurt dann noch, er hätte zu wenig Kühlmittel. Schön, wenn moderne Autos mit einem sprechen, aber warum ändern sie dann ihre Meinung je nach Kurve? Linkskurve und er bat um Wasser. Rechtskurve und er war wieder zufrieden?
Katha & Marie, Ralf, Siegrid haben wir gut am Gänseanger abgesetzt. Dani und Fabi verabschiedet. Dann nach Hause. Um Elfe waren wir da. Wie gesagt: entspannt und ausgeruht, statt vollgedröhnt und flatterig. Aber laaangweilich …
Die nächste Tour zu Burg findet dann mit Leo statt – lach – dann wird es wieder spannend! Bricht wenigstens ein Zündkabel? Tankt Helmut wieder Diesel statt Sprit?
Aber, Du wirst es nicht fassen: 20 Km weiter gibt´s ne Mahindra-Niederlassung!!! Irre !!! Und die sind sehr nett, ganz begeistert von meinem Oldie, und die wollen helfen!
Hi Micha,
nicht den Kopf hängen lassen, wenn dort ne Mahi-Niederlassung ist, dann ist das schon mal super. Was ich gestern eigentlich noch schreiben wollte, es kommt immer auf den dortigen Chef an. Wenn der mitspielt, ist alles kein Problem, und wenn jemand von ner Firma kommt, dürfte es kein allzu großes Problem werden. Wahrscheinlich musst du halt einige Unterlagen denen zukommen lassen. Ist etwas langwierig, sollte aber schon klappen.
Halt uns auf dem Laufenden, wie das ausgeht. Das interessiert mich schon.