der Overdrive war ja schon mal Thema und hat mich interessiert. Wenn ich das richtig verstanden habe, schaltet man bei 80 auf der Autobahn den Overdrive zu und der Mahi läuft weiter 80, aber mit weniger Drehzahl, weniger Lärm, weniger Vibrationen. Oder man fährt mit der gleichen Drehzahl (Lärm, Motorbelastung, Vibration...) 90. Ist das so und ist das merklich so?
ich habe mich im Forum schlau gemacht. Funktion ist mir jetzt klar. Aber wenig und widersprüchliche Erfahrungberichte. Von "minimal" bis "begeistert" und einmal "z.Zt. nicht schaltbar"...
Bis jetzt bin ich ca 200 Km gefahren. Zeit für den ersten Ölwechsel.
Die Funktion ist simpel, aber trotzdem nochmal. Der Overdrive verlängert alle Gänge um 25% und er ist synchronisiert, daher kann man ihn während der Fahrt zu- und abschalten. Meinem ersten Eindruck nach macht es in den Gängen 1 bis 3 wenig Sinn im Overdrive zu fahren. außer vielleicht um den starken Sprung zwischen dem dritten und vierten etwas ab zu mildern. Aber da muss ich ein bisschen mehr fahren um das genauer testen zu können. Den größten Nutzen hat man auf der Autobahn. Beschleunigen auf 90 und dann in den Overdrive. Dann sinkt die Drehzahl um 25%. Das merkt man mehr als deutlich. Während im vierten normalen Gang der Motorlärm, oder eher gesagt da Motorkreischen, im Vordergrund ist fällt die Lautstärke beim zuschalten des Overdrive extrem ab. Man hört vom Motor dann nur noch ein ruhiges, leises Brummen. Ganz Klasse.
Aber, weil ein aber gibt es ja immer, der 2.1er Motor ist zu schwach um die längere Übersetzung vernünftig nutzen zu können. Selbst kleinste, kaum erkennbare, Steigungen zwingen zum abschalten des Overdrives, weil sich das Tempo nicht mehr halten läßt. Das gleiche wenn die Geschwindikeit mal abfällt. Zum Beispiel auf der Autobahn durch hohes Verkehrsaufkommen auf 70 Km/h oder so. Ein Beschleunigen im Vierten Plus Overdrive ist kaum mehr möglich. Erschwerend kommt bei mir noch hinzu, das ich die 31er Reifen drauf habe. Die verlängern die Übersetzung um 12% Plus dann die 25% vom Overdrive, macht dann gesamt 37% längere Übersetzung als original. Das ist an Steigungen zu viel für das Leistungsstarke 64 PS Motörchen. Windschattenfahren hinter LKWs hilft da spürbar. Auf der Landstrasse ist das noch auffälliger. Auf einer Strecke ohne Steigung kann man den Overdrive schon einmal einlegen. Aber bei der geringsten Steigung ist Schluß.
Warum man auf so unterschiedliche Erfahrungsberichte, von "minimal" bis "begeistert" stößt, erschließt sich mir nicht ganz. Jeder der selber seinen Mahindra kennt, weiß wie Leistungsschwach die Kiste ist und da braucht es nicht viel Fantasie sich vor zu stellen was dann passiert wenn das ganze 25% länger Übersetzt ist. Ich habe mich im Vorfeld auch so gut wie möglich informiert und muss sagen, das sich die Geschichte genauso verhält wie ich es erwartet habe. Ich bin daher begeistert. Das die Leistung fehlt um den Overdrive zu 100% aus zu nutzen, das war vorher schon klar. (Abhilfe liegt in der Garage, leider überfordert das aber meine Möglichkeiten)
Die Sache mit "z.Zt. nicht schaltbar". Ich habe den Overdrive einbauen lassen. Da fehlt mir leider das handwerkliche Geschick, Werkzeug und Platz für sowas. Eingebaut hat ihn jemand der sich sehr gut mit Mahindras auskennt. Der Einbau ist nicht ganz so einfach wie es mir als Laie anhand von Berichten im Internet, auch hier im Forum, vorgestellt habe. Der Teufel steckt im Detail und so ganz "Plug and Play" war es beileibe nicht. Bei meinem gab es Probleme beim abschalten des Overdrives während der Fahrt. Aber das hat dann doch mit Geduld und Fachwissen geklappt.
Ob der Overdrive Sinn macht? Nun, im Grunde ist der Overdrive genauso Unsinnig wie der ganze Mahi. Von daher passt das ganz gut zusammen. Die Kosten sind nicht ganz ohne. Der Overdrive, Versand, Mehrwertsteuer, Zollgebühren, bei mir noch der Einbau. Das läppert sich. Ob es sich lohnt muss jeder für sich selber entscheiden. Nach den ersten Kilometern lautet mein Fazit: Alles richtig gemacht und ich würde ihn wieder kaufen.
Viele Grüße Micha
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The different between a man and a boy is the price of his toy
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich hatte etwas Bedenken, weil der Mahi-Freund der "begeistert" geschrieben hat, einen 2,5 TDI-Diesel vom "Sierra" eingebaut hat.
Aber genau als "Schongang" auf der Autobahn würde ich ihn nutzen wollen. Ich schätze, dass ich über 50% der km auf der Autobahn auf Fahrten zu Treffen verfahre.
Außerdem ist der vierte Schalthebel ein Gag, so wie der ganze Mahi ein Gag ist. Und der Satz: "Dieses Auto hat 20 Gänge!" ist ein Gag...
Ich denke, ich werde mir auch einen Overdrive einbauen lassen. Deshalb meine Fragen: Woher hast Du das Teil und was hat es letztendlich gekostet und was hat der Einbau gekostet?(Der Werkstattmeister meines Vertrauens sprach von 2 bis 2,5 Arbeitsstunden, aber das erscheint mir jetzt doch zu optimistisch...) Jedenfalls habe ich schon angefangen zu sparen...
Ein richtig guter Beitrag,findet mann nicht so oft. Ich bin meistens in Wald und Feld unterwegs. also Over Drive für mich ehr nichts,aber PTO wäre nicht Schlecht,wenn jemand Erfahrung hat?
klar, mit dem 2.5er Turbo macht der Overdrive natürlich mehr Laune. Der Motor hat mehr als genug Kraft. Bei mir liegt seit Jahren ein 2.5er Sauger rum. Der würde auch schon helfen. Aber der Einbau überfordert meine Fähigkeiten. Aber wenn jemand jemanden kennt der........
Der Einbau, nun ich habe das ja machen lassen der sich mit Mahindras sehr gut auskennt und auch schon vor etlichen Jahren originale Mahindra Overdrives eingebaut hat. Der Overdrive ist von: http://hermtheoverdriveguy.com/ Ich selber war beim Einbau nicht dabei und kann deswegen nur bedingt zu den Problemen beim Einbau was sagen. Also, ganz ohne war das nicht. Der Overdrive ist ja eigentlich für den CJ3b. Das Getriebegehäuse ist zwar identisch, aber da der CJ3b nur 3 Gänge hat ist das Innenleben doch nicht so ganz identisch. Da mußte mit selber gedrehten Buchsen was geändert werden. Mit Hilfe der Buchse und Shims musste der Zahnradabstand geändert werden. Ein Simmerring dichtet das ganze zum Getriebe hin ab. Da muss ein anderer rein. Da gibt es auf Youtube ein Video von einem Inder. Der hat den neuen Simmerring mit Hilfe eines Rohrers von der Overdriveseite her in die Passung geschlagen. Meinen Mechaniker hat geschüttelt vor grausen. Der Simmerring muss von der Getriebeseite aus eingebaut werden, weil da ein Rand ist. Das heißt, Verteilergetriebe raus, damit man den Simmerring von der richtigen Seite aus einbauen kann. Der Inder hat den Simmerring eiskalt über den Rand geschlagen. Das hält der Simmerring nicht aus. Wenn der Overdrive mal drin ist, geht die Einstellerei los. Gang springt raus, Overdrive raus, Shims unterlegen, Overdrive rein. Probefahrt. Das ganze so lange bis der Overdrive bei Lastwechsel drin bleibt. Dann hakt es mit der Synchronisation. Overdrive wieder raus, einstellen, Probefahrt. Tricky ist auch das Schaltgestänge. Damit der Schalthebel für das Overdrive am Getriebe befestigt werden kann ist eine Adapterplatte dabei. Passt nur nicht so ganz. Also ändern. Damit der Schalthebel zwischen der Karosserieöffnung und dem Getriebe durchgeht ohne beim schalten an der Heizung oder an den Hebel für Allrad und Untersetzung hängen zu bleiben hat der Overdrivehebel fünf Knicke bekommen.
In 2 bis 2.5 Stunden ist das nie und nimmer zu schaffen. Alleine schon das anpassen der Schalthebelmimik und das ändern des Schalthebel dauert länger. Der mechanische Einbau... Dann die Einstellerei, mit Probefahrten, bis alles flutscht, das der Overdrive bei Lastwechsel drin bleibt, das er synchronisiert.
"Mein" Mechaniker sagte: Naja, sagen wir mal 10 Stunden. Sicherlich kann man hier oder da Zeit sparen. Man kann den Simmerring einfach über den Dichtrand klopfen wie in dem Video. Spart Zeit. Ist aber ziemlicher Pfusch. Um die Shims für die Einstellerei einbauen zu können muss jedesmal irgendein Sicherungsring raus. Dieser liegt so blöd das man kaum rankommt und der Aus- und Einbau des Ringes ein Gedultsspiel ist. Und noch was weiß ich wieviele versteckte Haken und Ösen und Schwierigkeiten auftauchen. Das sollte man auf keinen Fall unterschätzen. Und, wie schnell ist eine Stunde in der Werkstatt rum.
Viele Grüße Micha
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Glück Auf! "dann is der MAHI aber nich mehr orschinal..." ODER ??? UND hätte Probleme mit der "H-Zulassung" ??
Glück Auf! der Jens
der nach Krankheit wieder da ist..
ansonsten würde mir das auch sehr gefallen...
--------------------------------------------------------------------------------------------------- Wenn jemand fährt, WO NICHTS MEHR GEHT, der HAT EIN INDISCH FAHRGERÄT.....
Habe mir aber sagen lassen, das es trotzdem nicht so einfach ist. Kühlwasseranschlüße passen angeblich nicht, Anlasser ist auf der verkehrten Seite, Schwungscheibe passt nicht und noch andere Kleinigkeiten.
Keine Ahnung ob es so ist, oder was wirklich nicht passt.
Zudem fehlt es mir auch am Platz, Werkzeug und Know How. Und, der Motor müßte erst einmal irgendwie ausgebaut getestet werden. Ich habe ihn ausgebaut gekauft. Wäre blöd man baut ihn ein und dann geht er nicht.
das sehe ich relativ entspannt mit original.........hättest Du das hier nicht gelesen und hättest mir unter die Haube geschaut, hättest Du es wahrscheinlich gar nicht gesehn
Ich denke den Herren die das zu entscheiden haben geht es genauso..........bei einem 6 oder 8 Zylinder werden die es wohl merken.....